Nuklearmedizin Diagnostik

Anwendung / Prinzip

Die Nuklearmedizin ist ein spezieller Bereich der Medizin, der radioaktive Substanzen verwendet, um Krankheiten zu diagnostizieren und zu behandeln. Bei der Diagnostik kommen häufig kleine Mengen von radioaktiven Stoffen (Radiopharmaka) zum Einsatz, die sich gezielt in bestimmten Organen oder Geweben anlagern.

Hinweise

  • Bei Frauen im gebärfähigen Alter sollten wir vor einer nuklearmedizinischen Untersuchung sicherstellen, dass keine Schwangerschaft besteht. Besonders in den ersten 3 Monaten der Schwangerschaft führen wir keine Untersuchungen mit radioaktiven Substanzen durch, es sei denn, es handelt sich um einen lebenswichtigen Notfall.
    Deshalb ist es wichtig, uns über eine mögliche Schwangerschaft zu informieren, um die Sicherheit Ihres Kindes zu gewährleisten.

Durchführung

Bei der Untersuchung bekommen die Patienten in der Regel eine radioaktive Substanz, das sogenannte Radiopharmakon, in eine Vene injiziert. Nach einer gewissen Wartezeit, damit sich die Substanz im Körper anreichern kann, werden die Patienten an unseren Messgeräten, den Gammakameras, positioniert.
Diese Kameras nehmen die Strahlung, die aus dem untersuchten Organ kommt, auf und verwandeln sie in ein Bild, das Szintigramm. Das Ganze ist völlig schmerzfrei für Sie!
Die Dauer der Aufzeichnung kann stark variieren, je nachdem, welches Organ untersucht wird. Sie kann zwischen 2 Minuten und einer Stunde liegen.

Ist die Untersuchung schmerzhaft oder gefährlich?

Abgesehen von der kleinen Nadel für die Injektion erwarten Sie keine Schmerzen. Bei der Sentinel-node-Szintigraphie kann es sein, dass die Substanz unter die Haut oder ins Gewebe um den Tumor gespritzt wird.
Die Menge des verwendeten Radiopharmakons ist sehr gering, oft nur einige millionstel Gramm, sodass Allergien oder Überempfindlichkeiten sehr selten vorkommen. Das Radiopharmakon wird in der Regel schnell über die Nieren oder den Verdauungstrakt ausgeschieden, weshalb die Strahlenbelastung bei diesen Untersuchungen niedrig ist und meist im Bereich der natürlichen Strahlenbelastung liegt. Das heißt, die Strahlenmenge, die Sie erhalten, entspricht etwa dem, was Sie durch natürliche Umwelteinflüsse bekommen würden

Warum gibt es eine Wartezeit?

Um ein gutes Szintigramm zu erstellen, muss sich genug von der radioaktiven Substanz im Organ angereichert haben. Diese Wartezeit variiert: Ein Schilddrüsenszintigramm kann schon nach 5 bis 15 Minuten gemacht werden, während für ein Knochenszintigramm manchmal 2 bis 3 Stunden nötig sind.

Anwendungsbereiche

  • Schilddrüsenszintigraphie
  • Knochenszintigraphie
  • Myokardszintigraphie
  • Tumorszintigraphie (MIBI)
  • Sentinel-node-Szintigraphie